Karl-Leisner-Ausstellung in der Wasserburg Rindern eröffnet
Karl-Leisner-Ausstellung in der Wasserburg Rindern eröffnet
Nächste Stationen sind Xanten und Münster – Gottesdienste im Dezember
Kleve/Xanten/Münster (pbm/cb). Es sind eindringliche Worte, die Noel Lamers und Laurens
Hendrickx, beide Schüler am Klever Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, finden: „Es ist wichtig zu
verstehen, was damals passiert ist“, sagen sie über die Zeit des nationalsozialistischen Terrorregimes,
„die Themen, mit denen wir uns da beschäftigen, sind noch immer aktuell.“ Die
beiden jungen Männer gehören zu 20 Schülerinnen und Schülern, die den Kurs „Erinnern
und verstehen, statt ignorieren und vergessen“ an ihrer Schule belegen. Ihr Projekt stellten
sie am Abend des 9. November in der Wasserburg Rindern vor.
Am gleichen Tag, 80 Jahre zuvor, wurde der in Rees geborene und in Kleve aufgewachsene
Karl Leisner in einem Sanatorium von den Nationalsozialisten verhaftet und schließlich im
Konzentrationslager Dachau interniert. Über das Leben des Niederrheiners, der vor 25 Jahren
vom damaligen Papst Johannes Paul II. selig gesprochen wurde, informiert eine Wanderausstellung
des Internationalen Karl-Leisner-Kreises (IKLK), die seit dem Wochenende in der
Wasserburg zu sehen ist. Zur Eröffnung war auch Monika Kaiser-Haas, die Nichte Leisners,
nach Kleve gekommen.
„Der 9. November 1939 war ein Tag, der Karl Leisners Leben radikal veränderte. Es folgten
fast sechs Jahre Haft in den Gefängnissen Freiburg und Mannheim und in den Konzentrationslagern
Sachenhausen und Dachau, insgesamt 2003 Tage Haft“, berichtete sie. Doch während
der Haft wurde Leisner heimlich zum Priester geweiht. Die Weihe und seine erste Messe,
die Primiz, wurden am 17. Dezember 1944 in aller Heimlichkeit im Konzentrationslager
Dachau gefeiert. Es sollte seine einzige Messe bleiben, zwar wurde Leisner noch befreit, jedoch
starb er wenig später an seiner schweren Erkrankung.
Zum Gedenken an die Weihe vor 75 Jahren wird am Sonntag, 15. Dezember, ab 11.30 Uhr
ein festlicher Gottesdienst im Xantener St.-Viktor-Dom gefeiert, in dessen Krypta die sterblichen
Überreste des Seligen ruhen. Gefeiert wird der Gottesdienst mit Weihbischof Rupert
Graf zu Stolberg aus München, dem niederrheinischen Weihbischof Rolf Lohmann und seinem
Vorgänger Wilfried Theising sowie dem französischen Generalvikar Bernard Lochet aus
Clermont. Dies erinnert daran, dass Leisner im KZ von dem ebenfalls internierten Bischof
Gabriel Emmanuelle Piguet aus Clermont-Ferrand zum Priester geweiht wurde. Nach dem
Gottesdienst beginnt eine Festveranstaltung in der Marienschule, in der die Wanderausstellung
ebenfalls zu sehen sein wird.
Am Zweiten Weihnachtstag, 26. Dezember, wird im St.-Paulus-Dom in Münster in einem
Gottesdienst an Karl Leisner erinnert, der in diesem Dom vor seiner Verhaftung zum Diakon
geweiht worden war. Diesen Gottesdienst wird Bischof Dr. Felix