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    "Was ihr für den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“

    Mt. 25,40

Wie ein einfacher Familienvater zum Vorbild wurde

Michael Rübo aus Kleve spricht im Podcast „kannste glauben“ über Wilhelm Frede und dessen Seligsprechungsverfahren

Ein Mann mit Hut, der sich nicht beugen wollte: Wilhelm Frede, ein Familienvater aus Kleve, der im Nationalsozialismus Widerstand geleistet hat und dafür mit dem Leben bezahlte. Heute ist sein Name mit Haltung und Mut verbunden. Nicht zuletzt aus diesen Gründen, könnte Frede bald seliggesprochen werden. In der neuen Folge von „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums Münster, berichtet Diakon Michael Rübo aus Kleve im Gespräch mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann über das Leben des Märtyrers. „Wilhelm Frede war ein ganz einfacher Mensch, ein ganz einfacher Bürger in unserer Stadt, der seinem Tagwerk nachging“, sagt Rübo. Frede arbeitete beim niederländischen Konsulat, engagierte sich in der Kirchengemeinde – ein Mann des Alltags, der nicht auf Schlagzeilen aus war. Doch in einer Zeit, in der viele schwiegen, zeigte er Charakter. Nach den Pogromen in Kleve wies er zwei Jugendliche zurecht, die Scheiben jüdischer Geschäfte eingeworfen hatten. „Da hat er ein Stück weit ein Veto eingelegt“, berichtet Rübo. Die Jugendlichen liefen nach Hause – und Frede wurde zur „unerwünschten Person“. Ein einfacher Moment im Alltag, der weitreichende Folgen hatte. In Kleve erinnert heute eine Straße, ein Sportplatz und ehemals sogar eine Schule an Wilhelm Frede. Sein Name rückt nun über den Niederrhein hinaus in den Blick. „Was man an Wilhelm Frede ablesen kann, ist die Klarheit, Dinge einzuordnen und sich nicht immer sofort gesellschaftlichen Mehrheiten anzuschließen“, sagt Rübo. Die Podcastfolge beleuchtet nicht nur das Leben von Wilhelm Frede, sondern auch das laufende Seligsprechungsverfahren. Pater Alfred Bell vom Offizialat in Münster erklärt, wie ein solcher Prozess funktioniert und warum Märtyrer „eigentlich keinen Prozess für die Verehrung“ brauchen. Die Folge des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Diakon Michael Rübo ist auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, YouTube und iTunes kostenfrei angehört und abonniert werden.

Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann 
31.10.25 Pressedienst Bistum Münster