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„Gemeinschaft ist unabdingbar, um unsere Sendung als Kirche erfüllen zu können“

Bischof Genn feiert Gottesdienst in Gedenken für die Weltsynode

In besonderem Gedenken für die Weltsynode hat Bischof Dr. Felix Genn (Münster) heute (31. Mai 2023) für die katholische Kirche in Deutschland einen Gottesdienst in der Basilika St. Marien im Marienwallfahrtsort Kevelaer gefeiert. „Stellvertretend für alle Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz feiere ich den Gottesdienst hier in Kevelaer mit der Bitte um einen fruchtbaren Weg der Weltsynode“, betonte Bischof Genn.
Beim Synodalen Weg in Deutschland sei deutlich geworden, „dass wir in dem Prozess noch manches lernen müssen“. Es gebe unterschiedliche Verständnisse, was das Wort „synodal“ bedeute. Teils kritisch würden einige Menschen darunter eine „Demokratisierung der Kirche, die eigentlich gar nicht zu ihren Strukturen passt“ sehen, andere vor allen Dingen „viele Möglichkeiten und Chancen“. Er freue sich in Kevelaer zu sein, um für das Gelingen der Weltsynode zu beten. Gerade in einer „bedrängten Zeit, in der nicht nur die Christenheit, sondern die ganze Welt lebt“ sei es gut, sich an die Trösterin der Betrübten zu wenden, als die Maria in Kevelaer verehrt wird. Die Gottesmutter stellte der Bischof auch in den Mittelpunkt seiner Predigt und nahm Bezug auf die Geschichte der Verkündigung (Lk 1,26–38). Maria offenbare in diesem Text eine grundlegende Haltung, „ohne die eine synodale Kirche nicht fruchtbar sein kann“, wie Bischof Genn sagte. Zunächst sei Maria bereit, zu hören. „Hören ist etwas Tiefes, Aufschließendes gegenüber dem, der spricht.“ Wer genau hinhöre, nehme dazu eine empfangende Haltung ein. Hören bedeute, Wirklichkeiten an- und wahrzunehmen, auch wenn diese erschrecken könnten.
Aus dem Hören sei Maria ins Deuten gekommen, um die Bedeutung dessen, was der Engel verkündete, in eine größere Bedeutung zu stellen und schließlich zur Unterscheidung, ob das, was sie gehört hat, lebensdienlich von Gott kommend sei. Maria habe in diesem Prozess einen „persönlichen synodalen Weg“ erlebt. Bischof Genn bat die Gläubigen darum, für das Gelingen der Synode zu beten, „nicht nur am heutigen Tag, sondern auch das ganze Jahr über.“
Weiter betonte Bischof Genn: „Gemeinschaft, um teilzunehmen an dem, was die anderen bewegt, ist unabdingbar, um unsere Sendung als Kirche erfüllen zu können. Das ist, so glaube ich, was Papst Franziskus im Tiefsten meint, wenn er von einer synodalen Kirche spricht.“ Es gehe nicht um Mehrheiten oder Minderheiten, so Bischof Genn, sondern es gehe darum zu integrieren, um noch tiefer zu erkennen, was der Weg des Herrn mit seiner Kirche heute sei. „Ich wünsche uns allen, dass wir in unserem ganz persönlichen Leben bei der Suche nach Entscheidungen, wie auch in unserem kirchlichen Alltag, aus einer Haltung des Hörens hineinfinden in das, was der Herr uns zeigen will. Damit wir das wählen, was vor ihm recht ist.“

Hintergrund
Das Synodensekretariat in Rom hatte alle Bischofskonferenzen weltweit aufgerufen, am 31. Mai 2023 zum Abschluss des Marienmonats, an einem Wallfahrtort im jeweiligen Land eine Messe in besonderem Gedenken für die Weltsynode zu feiern. Die Weltsynode findet vom 4. bis 29. Oktober 2023 in Rom statt. Bereits jetzt sind die Etappen auf diözesaner Ebene und die kontinentale Phase abgeschlossen. Die Einladung aus Rom an die Bischofskonferenzen kommt von Kardinal Mario Grech, dem Generalsekretär der Synode. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, hatte Bischof Genn gebeten, diesen Gottesdienst für Deutschland in Kevelaer zu feiern.
Die Weltsynode steht unter dem Leitwort Für eine synodale Kirche – Gemeinschaft, Teilhabe und Mission. Nach Aussage von Papst Franziskus ist ihr Ziel eine Steigerung des Zusammenwirkens der Kirche „in allen Bereichen ihrer Sendung“.
Hinweise:
Weitere Informationen zur Weltsynode finden Sie unter www.dbk.de auf der Themenseite Bischofssynode Synodale Kirche 2021–2024.
Fotos des Gottesdienstes stehen für die Berichterstattung unter Nennung des Copyrights (© Bischöfliche Pressestelle/Christian Breuer) kostenfrei in der Bildergalerie dieser Pressemitteilung unter www.dbk.de zur Verfügung.

Die Deutsche Bischofskonferenz ist ein Zusammenschluss der katholischen Bischöfe aller (Erz-)Bistümer in Deutschland. Derzeit gehören ihr 65 Mitglieder (Stand: Mai 2023) aus den 27 deutschen (Erz-)Bistümern an. Sie wurde eingerichtet zur Förderung gemeinsamer pastoraler Aufgaben, zur Koordinierung der kirchlichen Arbeit, zum gemeinsamen Erlass von Entscheidungen sowie zur Kontaktpflege zu anderen Bischofskonferenzen. Oberstes Gremium der Deutschen Bischofskonferenz ist die Vollversammlung aller Bischöfe, die regelmäßig im Frühjahr und Herbst für mehrere Tage zusammentrifft.

2023-05-31 Pressestelle Bistum Münster